Paprika und Chili

Paprika und Chilis sind eine feste Größe im Balkongarten.

Gut versorgte Pflanzen entwickeln die ganze Saison über Früchte, bis in den Spätherbst hinein. Viele haben ein unvergleichliches Aroma, das dem roten Gemüse aus dem Supermarkt oft fehlt. Die Formen- und Farbenvielfalt machen sie auch zu einem optischen Highlight. Das Beste: Sie wachsen eigentlich immer, bei gutem Saatgut.

Scharfe Schoten

Ganz Hipp sind die scharfen Chilis gerade bei den Männern. Achtung bei Familien mit kleinen Kindern. Chili können gefährlich werden für die Kleinsten. Daher immer die Töpfe hochstellen und sichern, solange die Kinder noch nicht gelernt haben diese Früchte zu meiden.

Anzucht ab Ende Februar

Beim Beginn der Garten Saison sind die Chili, neben Auberginen, die ersten Gemüsepflanzen, welche im Haus vorgezogen werden können. Ab Mitte Februar werden die Samen in Anzuchtkästen mit Deckel, entweder auf Aussaaterde oder Küchenkrepp, ausgelegt. Immer gut feucht halten. Paprika und Chili mögen „warme Füße” – ein Platz am Fenster über einer Heizung oder auf einer speziellen Heizmatte sind optimal. Bereits nach einer Woche zeigen sich in der Regel die ersten Spitzen.

Lichtmangel lassen die Setzlinge lang und dürr werden. Man nennt das „geisig werden” oder „vergeilen”. Im Februar gibt es noch nicht genügend Tageslicht, daher unbedingt die Setzlinge unter einer Pflanzenlampe in einem kühleren Raum bis Mitte März langsam weiter wachsen lassen.
Bei einer zweiten Aussaat Anfang März gibt es bereits ausreichend Tageslicht an einem nach Süden ausgerichteten Fenster. Der Einsatz einer Pflanzenlampe ist nicht mehr nötig.

Schädlinge

Paprika und Peperoni sind leider sehr beliebt bei Blattläusen und kleinen Fliegen. Als kleine Setzlinge sind die Paprikapflanzen noch sehr empfindlich und haben einer Blattlaus-Invasion nichts entgegen zu setzen. Regelmäßig die Setzlinge auf Blattläuse unterscher. Auch hilft es die Aussaaterde im Vorfeld zu pasteurisieren und alle Anzuchtkästen peinlich genau mit Essigessenz und – wenn möglich – heißem Wasser zu säubern.

Pikieren

Wenn das erste Blattpaar komplett entwickelt ist, bekommen die starken Setzlinge eigene Töpfchen. Nun stehen Paprika und Chili gerne etwas kühler, aber hell. Also ein Platz am Fenster ohne Heizung.
Ins Freie geht es ab Mitte Mai, wenn keine Nachtfröste mehr drohen. Hochbeet oder ein Erdsack bringen die besten Ernteergebnisse.
Den Wurzelballen etwas tiefer setzen als das Bodenniveau im Pflanztopf war. Dieser regt das Wurzelwachstum an.

Bei der Pflanzung in einen Erdsack, mehrere Hände voll reifen Kompost, etwas Hornspäne und organischen Dünger in das Pflanzloch einarbeiten. Wenn die ersten Früchte wachsen, weitere Gaben Flüssigdünger und Jauche geben.

Standort für die scharfen Schoten

Paprika brauchen es warm und vollsonnig. Sie lieben es auf einem Balkon, welcher nach Süden ausgerichtet ist. Mindestens 6 Stunden Vollsonne müssen gewährleistet sein. Dabei unbedingt ausreichend wässern. Die Erde darf nicht austrocknen. Im Freiland kann Schutz durch eine Folie oder Glashaus nötig sein, je nach Sorte und Region oder auch bei anhaltend schlechtem Sommerwetter. Anbau im Hochbeet oder Erdsack sind eine gute Alternative.

Königsblüte – ja oder nein?

Viele Gärtner schwören auf das Entfernen der Königsblüte bei Paprika und Chili. Das ist die erste Blüte, welche sich in der ersten Blattachse der Paprika- oder Chili-Pflanze bildet. Das Entfernen dieser Blüte soll das Frucht-Wachstum steigern, da zumindest theoretisch die Energie der Pflanze erst einmal in die weitere Blütenbildung fließt. Ich konnte allerdings bisher keine wirkliche Steigerung der Erntemenge einer Paprikapflanze fest stellen, wenn ich die Königsblüte entfernt habe. Es bleibt also jedem selber überlassen ob er diese entfernt oder am Stock belässt.

Erntezeit

Paprika können bereits im unreifen Stadium geerntet werden. Dann sind sie noch grün oder purpurfarben, wie bei den speziellen Sorten. Gerade die Purpurfarbenen sind dann sehr mild und haben bei Weitem nicht die blähende Wirkung, wie die reifen oder roten Paprika-Sorten.
Die roten Sorten schmecken voll ausgereift am Besten. Da der Stiel sehr fest sitzt, die Paprika immer vom Stock abschneiden, nicht abreißen.

Chilis immer nur im reifen Zustand ernten. Besser Handschuhe tragen, vor allem bei den sehr scharfen Sorten und wenn eine größere Menge geerntet wird, etwa für eine Chilisoße.

Noch unreife Habaneros
Paprika Vielfalt

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